Typische Anzeichen sind häufiges nächtliches Wasserlassen, ein deutlich abgeschwächter Harnstrahl oder wiederkehrende Harnwegsinfekte. Ein plakatives Beispiel: Wenn man beim Urinieren nicht mehr über den Zaun kommt, kann das ein Hinweis auf eine vergrößerte Prostata sein.
Wenn es zu Harnstauungen kommt, sich die Blase nicht mehr gut entleert, Infektionen auftreten oder Harnblasensteine entstehen. Auch wenn Medikamente nicht mehr wirken oder nicht gut vertragen werden, ist eine Operation ratsam – selbstverständlich immer auf Grundlage der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie.
Wir sprechen vom HoLEP-Verfahren – der Holmium-Laser-Enukleation der Prostata. Dieses eignet sich grundsätzlich für fast alle Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung. Die Operation erfolgt über die Harnröhre. Man kann sich das vorstellen wie das Herauslösen des Fruchtfleischs aus einer Apfelsinenschale – das Prostatainnengewebe wird dabei präzise entfernt, die Schale bleibt intakt.
HoLEP ist minimal-invasiv, sehr blutungsarm und gewebeschonend. Der Eingriff ist effektiv, dauerhaft erfolgreich und ermöglicht es, das entnommene Gewebe pathologisch zu untersuchen. Zudem können Patienten in der Regel nach zwei bis drei Tagen wieder nach Hause entlassen werden.
Neben der Behandlung der gutartig vergrößerten Prostata führen wir auch Operationen bei Nieren-, Harnleiter- und Blasensteinen durch – alles Eingriffe, bei denen der Laser eine etablierte Rolle spielt. Auch Tumore im Harnleiter oder im Nierenbecken können damit entfernt werden.
Ich habe bereits 2008 mit Laserbehandlungen bei Nieren- und Harnleitersteinen begonnen und seit 2014 auch Prostatavergrößerungen mit dem Laser behandelt. Insgesamt habe ich mehr als 2.000 Prostataoperationen und etwa 5.000 Eingriffe im Bereich der Steintherapie selbst durchgeführt.
Wir möchten das Centrum sowohl klinisch als auch wissenschaftlich weiterentwickeln – mit einer starken Ausrichtung auf Innovation. In enger Zusammenarbeit mit der Industrie testen wir derzeit zum Beispiel eine neuartige virtuelle Brille. Damit könnten in Zukunft Schulungen oder Live-Operationen weltweit übertragen werden – ein spannendes Konzept für die medizinische Lehre und Fortbildung.
Ja, die Kosten werden vollständig von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen – Patienten müssen keine Zuzahlung leisten.